Ideengeber

Umwelt

Nachhaltig mit Farbe und Material umgehen

Fußböden, Wände und Decken bestimmen aufgrund ihrer Großflächigkeit das Klima in unseren Innenräumen wesentlich. Eine sorgfältige Auswahl der zum Einsatz kommenden Materialien begünstigt daher unsere Gesundheit merklich. Hochwertige schadstoffarme Wand- und Bodenbeläge bestehen aus überwiegend natürlichen Materialien, welche die Raumluft nicht belasten.

hochwertige schadstoffarme Beschichtungen

Im Malerbereich zählen zu den hochwertigen schadstoffarmen Wandbeschichtungen diffusionsoffene Farben ohne Zusätze von Konservierungsstoffen und Additiven. Das sind Silikatfarben und besonders schadstoffarme, allergikergeeignete Dispersionssilikatfarben der großen Farbhersteller. Im Handel für Bio-Farben sind Farben mit rein natürlichen Inhaltsstoffen erhältlich. Wir verarbeiteten u.a. Produkte der Firma Kreidezeit.

Wasserbasierte Lacke ermöglichen ein umweltbewusstes Lackieren mit möglichst geringen flüchtigen organischen Verbindungen.

Silikatfarbe oder mineralische Farbe

Reinsilikatfarbe wird auch Wasserglasfarbe oder Keimfarbe genannt. Das Bindemittel ist meist Kaliwasserglas. Man gewinnt Kaliwasserglas durch Zusammenschmelzen von Quarzsand, Kalciumcarbonat und Kohle (alles fein pulverisiert). Die Silikatfarbe enthält keine Kunststoffe, Lösemittel oder Konservierungsmittel. Durch ihre eigene Alkalität wirkt sie konservierend und natürlich schimmelpilzhemmend. Sie trägt zu einer guten Raumluft bei, da die Wände durch kleine Poren weiter „atmen“ können.

Dispersionssilikatfarbe

Die Dispersionssilikatfarbe hat Eigenschaften von Silikat- sowie Dispersionsfarben. Die Basis einer Dispersionssilikatfarbe ist eine reine Silikatfarbe. Somit ist die Farbe diffusionsoffen, dennoch wasserabweisend, schimmelpilzhemmend und frei von Weichmachern und Lösemitteln. Die Dispersionssilikatfarben dürfen nach DIN/EN eine alkalibeständige Kunststoffdispersion (Polymerdispersion) bis zu 5 % enthalten. Dieser Polymeranteil von 5% hat den Vorteil, dass sich die Farben besser anwenden lassen, auch auf kritischen Untergründen sowie auch in dunkleren Farbstufen abtönbar sind.

Sämtliche Hersteller bieten besonders schadstoffarme, allergikergeeignete Dispersionssilikatfarben ohne Zusatzstoffe (Konservierungsmittel, Weichmacher, Lösemittel, Additive) an.

Silikatfarbe

Dispersions-Silikatfarbe

natürlicher Holzschutz

Farben, die Schadstoffe aufnehmen....

Die aktive Innenfarbe StoColor Climasan baut mit einem speziellen Katalysator Schadstoffe in der Innenraumluft ab und beseitigt lästige Gerüche. Das Ergebnis: Spürbar bessere Luft – selbst in stark beanspruchten Bereichen wie Küchen, Verkaufsräumen oder Raucherbereichen. Dabei gilt: Je höher die Lichtintensität und je größer die Fläche, desto besser die Wirkung.

alle Infos zu Sto Climasan

Die aktive Fassadenfarbe StoColor Photosan, die innovative Fassadenbeschichtung der Zukunft von Sto, tut aktiv etwas gegen Umweltbelastung: Die oberflächenaktive Farbe reduziert effektiv die Bildung von Feinstaub und baut selbsttätig Stickoxide und Ozon ab.

alle Infos zu Sto Photosan

umweltfreundliche Holzbeschichtungen

Wasserbasierte Lacke (Acryllacke) sind aufgrund eines geringen VOC-Gehalts relativ umweltfreundlich, geruchsarm, schnelltrocknend, UV-beständig, witterungsstabil, belastbar, unkompliziert in der Handhabung und haben eine gute Haftkraft.

Das Umweltbundesamt zeichnet einige wasserverdünnbare Lacke auch mit dem "Blauen Umweltengel" aus. Das Gütezeichen erhalten nur solche Lacke, die umweltfreundlicher als vergleichbare Produkte sind, z.B. haben die Lacke einen deutlich geringeren VOC-Gehalt als die EU-Norm fordert. In öffentlichen Gebäuden wie Schulen/Kindergärten oder in Umgebungen mit besonderer Beanspruchung durch Chemikalien wie Krankenhäusern bei gleichzeitiger hoher Anforderung an die Raumluftverträglichkeit kommen diese Lacke zum Einsatz.

Natürliche Holzschutzmittel

Holzöle oder Öl-Wachs-Imprägnierungen sind wasserverdünnbare, meist lösemittelfreie flüssige Öl-Wachs-Balsame aus für Innen- und/oder Außenanwendungen. Sie dienen der natürlichen Veredelung und zum Schutz von normal beanspruchten Holzoberflächen, z.B. für Holzmöbel auf der Terrasse. Es gibt viele Varianten von natürlichen Holzschutzmitteln auf dem Markt, besonders umweltfreundlich sind die aus rein natürlichen Ölen bestehenden lösemittelfreien Produkte.

ökologische Fußbodenbeläge

Allergiegeplagten Menschen raten wir bei der Auswahl ihres Fußbodenbelags von zusammengepressten Kunststofffußböden ab. Alle erhältlichen Kunststoffböden wie Laminate, CV-, PVC- oder Vinylböden unterliegen zwar strengen Herstellervorschriften bezüglich der gemessenenen Emmisionen, jedoch können bei empfindlichen Personen auch kleinere Mengen an Schadstoffen zu Unwohlsein führen. Bedenkt man, dass im Raum nicht nur der Boden, sondern auch zeitgleich die Möbel (insbesondere aus Spanplatten), Farbbeschichtungen, Stoffe oder Teppiche zusätzlich Ausdünstungen verursachen, könnte sich alles zu einem für sensible Personen bedenklichen Wert summieren.

Wir empfehlen:

Fliesen bestehen aus Keramik, sind extrem belastbar, farbecht, pflegeleicht, antistatisch und haben eine äußerst lange Lebensdauer. Frostbeständige Fliesen verkraften Minustemperaturen. Es gibt auch säurebeständige und fleckensichere Fliesen. Großformatige Fliesen überzeugen im modernen Wohnbereich. Ein Nachteil von Fliesenböden im Wohnbereich ist die Fußkälte im Sommer.

Linoleum enthält keine Weichmacher oder andere Schadstoffe und ist somit nicht gesundheitsschädlich. Linoleum besteht vollständig aus natürlichen Rohstoffen: Leinöl, Naturharze, Holz- und Korkmehl, Kalksteinpulver werden geknetet und auf eine Trägerschicht aus Jutegewebe gewalzt. Der belastbare, pflegeleichte, antistatische und wischfeste natürliche Linoleumboden überzeugt durch seine antibakterielle Wirkung, eignet sich daher z.B. hervorragend für die Küche. Er ist hygienisch, weil sich Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze nicht auf Linoleum halten können.

Der natürliche Korkfußboden (Kork wird aus der Rinde der Kork-Eiche vor allem in Portugal und Spanien gewonnen) ist belastbar, diffusionsfähig, schalldämmend, antistatisch, beständig gegen Fäulnis- und Schimmelbildung und überzeugt mit seiner warmen, wohnlichen Optik und angenehmen Fußwärme. Kork-Fußböden sollten nicht in Feuchträumen verlegt werden.

Holzfußböden überzeugen durch ihre natürlich edle Optik und die Individualität des Holzmusters. Holzfußböden sind warm, atmungsaktiv, pflegeleicht, antistatisch, sehr lange haltbar und können durch Abschleifen ausgebessert werden. Man unterteilt Holzfußböden in klassische Dielen, Massivparkett und Fertigparkett. Das Fertigparkett ist im Vergleich zu Dielen und Massivparkett dünner, kann demzufolge bei Renovierungsarbeiten nicht so häufig geschliffen werden. Fertigparkett besteht aus drei miteinander verleimten und gepressten Schichten, wobei die obere Nutzschicht aus Vollholz besteht.

Schadstoffe in unserer Wohn-/Arbeitsumgebung

Phthalate (Weichmacher) (in PVC-Bodenbelägen) wirken im Körper hormonähnlich und können Organe schädigen.
Flüchtige Kohlenwasserstoffe - VOC (in Lösungsmitteln, Farben, Lacken, Klebern, Ausgleichsmassen u.a.) reizen die Atemwege.
Biozide (in Holzschutzmitteln, Lacken u. Teppichen) schädigen unser Nervensystem, verursachen Kopfschmerzen und Übelkeit.
Formaldehyd (war früher in Spanplatten, Lacken, u.a.) reizt die Atemwege und Schleimhäute (Nase/Augen) und führt zu Kopfschmerzen.
Polychlorierte Biphenyle (in Fugen- u. Dichtungsmassen) schädigen das ungeborene Kind und beeinträchtigen das Immunsystem.
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (in Parkettkleber, Feuchteabdichtungen, Karbolineum) können Krebs verursachen.
Konservierungsmittel (z.B. Isothiazolinone) (in Farben, Lacken) können bei sensibilisierten Menschen zu akuten Hautekzemen führen.

Flüchtige organische Verbindungen (VOC)

Die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC-Volatile Organic Compounds) werden sowohl auf natürlichem Weg durch die Methanproduktion freigesetzt, als auch beispielsweise durch die Verwendung von Lösemitteln in Lacken und Farben. Sie haben einen großen Anteil an der Zerstörung der Ozonschicht. Die VOC-Verordnung bestimmt die zulässigen VOC-Grenzwerte in Farben und verpflichtet die Hersteller zur Kennzeichnung.
Auf jedem technischen Datenblatt wird über die enthaltenen VOC-Werte informiert. Der VOC-Gehalt ist in Gramm pro Liter (g/l) für den gebrauchsfertigen Stoff angegeben, dahinter findet sich der für diese Produktgruppe zulässige VOC-Grenzwert.
Durch diese EU-weit geltende gesetzliche Regelung haben die Hersteller in den letzten 15 Jahren die Entwicklung von wasserbasierten Beschichtungen vorangetrieben. Heute gibt es für alle Anwendungsbereiche qualitativ gute wasserbasierte Anstrichmittel.